Das Lohri-Haus

Das älteste Goldschmiedehaus der Welt befindet sich im Herzen der Schweiz, mitten in der lieblichen Zuger Altstadt. Seit 1620 sind hier nachweislich Gold- und Silberschmiede tätig. Eine glänzende Tradition, die heute von der Familie Lohri in der zweiten Generation weitergeführt und zelebriert wird.

Anfangs 2016 wurde das Haus, nach aufwendiger Innen- und Aussenrenovation, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege im Empirestil wieder eröffnet. Heute werden in den einzigartigen Räumlichkeiten edle Uhren und handgefertigte Schmuckstücke feilgeboten.


Das Lohri-Haus auf Wikipedia

Eine schmucke Geschichte

Die Stadt Zug blickt auf eine lange Tradition der Gold- und Silberschmiedekunst zurück. Im 16. Jahrhundert fand die Reformation in den grossen Städten wie Zürich, Bern, Basel und Genf statt. Zug blieb katholisch und die erfahrenen Gold- und Silberschmiede konnten von den Aufträgen für die reiche katholische Kirche profitieren und sich dadurch schweizweit in diesem Geschäft profilieren.

Um qualitativ an der Weltspitze zu bleiben, schickten sie ihre Kinder/Gesellen oftmals zur Ausbildung nach Nürnberg und Augsburg – die damals bedeutendste Goldschmiedmetropolen Mitteleuropas – und so blieb das Goldschmiedegeschäft in Zug lebendig. Das geschichtsträchtige Haus an der Neugasse 27 wurde über die Jahrhunderte von verschiedenen Goldschmieden als Wohnraum, Atelier und Verkaufsraum genutzt. Diese angesehenen Bürger waren meist auch engagierte Staatsmänner und Räte in Zug und Umgebung.

Der Showroom aus dem 16. Jahrhundert

Das markante Gewölbe im Erdgeschoss des Hauses stammt noch aus der Entstehungszeit der Neugasse anfangs des 16. Jahrhunderts. Die imposanten Säulen vermitteln einen ersten Eindruck der Einzigartigkeit dieses Hauses. Aufwendige Grisaillemalereien mit Lorbeermotiven verzieren die Decke. Diese Art der Kunstmalerei zeichnet sich durch seine Grau-, Weiss- und Schwarztöne aus und wurde für die Innenverzierung des ganzen Hauses gewählt, um ihm eine wiederkehrende gestalterische Note zu geben. Heute verfügt dieser Showroom im Erdgeschoss über eine auserwählte Palette von Uhren und Schmuck weltweit renommierter Manufakturen wie Panerai, Omega und Ole Lynggaard.

Historische Schmuckstücke
im geschichtsträchtigen Haus

Im ersten Obergeschoss befinden sich der Verkaufsraum mit exklusiven historischen Schmuckstücken der Lohri Unique Vintage Jewels Kollektion sowie auch eine kleine private Schmucksammlung. Ganz im Sinne des Hauses werden hier unvergängliche Unikate verkauft, darunter sind dies Juwelen aus dem 19. und 20. Jahrhundert von bekannten Designern wie Cartier, Van Cleef & Arpels, Boucheron oder Fabergé. Bei der Restaurierung dieser Räumlichkeiten wurden Originalbefunde von Tapeten und Wandbespannungen entdeckt. Um diese Befundlage zu ehren, wurden hier die Wände mit fein gemusterten Tapeten in Blau-Grautönen und passenden unifarbenen Täfelungen verziert.

Der Trauring-Salon

In der zweiten Etage des Hauses öffnet sich eine romantische Traumwelt. Im liebevoll dekorierten Trauring-Salon mit goldenen Leuchtern, fein gemusterten Tapeten, zarten Blumenbögen und exquisiter Möblierung fühlt man sich wie in ein Märchen versetzt. Hier werden Tradition und Beständigkeit spürbar gelebt und zelebriert sowie Schmuckträume fürs gemeinsame Glück verwirklicht. Der Mittelteil der Decke ist mit einem Stuckmedaillon mit kleinen Engeln geschmückt – ein Unikat von 1780, das die Familie Lohri von der Denkmalpflege Thurgau erworben hat. Der Entwurf für den gemalten, umlaufenden Fries basiert vollständig auf Motiven aus Zeichnungen von Karl Amade Spillmann, der Goldschmied, der 1806 das Haus neu auf das alte Erdgeschoss aus dem 16. Jahrhundert errichten liess.

Ein Wahrzeichen für Zug

Lohri Haus

Die Fassade des Lohri-Hauses im Empirestil zeigt sich charaktervoll mit seinen einladenden Schaufensternischen. Das Farbkonzept in Grau/Weiss wurde in Zusammenarbeit mit der Zuger Denkmalpflege, dem städtischen Bauamt, der Bauleitung und dem ausführenden Maler entwickelt. Auf den Konsolen der Fensterbrüstungen und den Gesimsen wurden Goldhöhungen zur Belebung appliziert. Auf dem alten Original-Fassadenriss sind fünf Szenen aus der griechischen Mythologie zu sehen, die alle Gold als Teil ihrer Geschichte aufweisen: Die Werkstatt des Hephaistos, Jason und Medea rauben das goldene Vlies in Kolchis, Herakles raubt die goldenen Äpfel der Hesperiden, Danaë und der Goldregen und Das Urteil des Paris.

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